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Künstlerische Arbeit nahbar machen - Walter-Lübcke-Schule | Wolfhagen

Künstlerische Arbeit nahbar machen

Autor Clemens Böckmann liest in Walter-Lübcke-Schule preisgekröntes Werk

Wolfhagen – „Ich fand richtig gut, dass die Schüler ganz offen Rückmeldung geben und sich getraut haben, die zu verbalisieren“, sagt Autor Clemens Böckmann nach seiner Lesung in der Walter-Lübcke-Schule. Als einer der Preisträger eines Literaturpreises für kritische Kurztexte der Crespo-Stiftung liest er aus seinem Werk „how I missed the war“, das bei den Schülern der Jahrgangsstufe 12 verschiedene Emotionen hervorruft. Den Titel kann man als „wie ich den Krieg verpasst habe“ übersetzen. Gleichzeitig kann dieser durch das doppeldeutige englische Verb auch bedeuten: „wie ich den Krieg vermisst habe“.

Von Verwirrung über Ablehnung bis zu Bewunderung führen Böckmanns 43 Postkarten, die von einem vermeintlichen Alltag während eines Krieges berichten.

Fragen kommen bei den Schülern bei der anschließenden Diskussion viele auf. So interessieren diese sich für den Anlass des Werkes, für die Bedeutung einzelner Textelemente, für die Meinung des Autors zu bestimmten Schullektüren und seinen Schreibstil.

Autor Clemens Böckmann ist gemeinsam mit zwei weiteren Autoren Preisträger des Wortmeldung-Förderpreises. Mit seinem Text reagierte er auf den Aufruf der Vorjahresgewinnerin: „Mit welcher Sprache, welchen Erzählungen und Bildern macht ihr kommende Krisen und Kipppunkte erfahrbar?“ Gemeinsam mit dem fliegenden Künstler Dawid Liftinger, der momentan für zwei Jahre im fliegenden Künstlerzimmer auf dem Gelände der Walter-Lübcke-Schule wohnt und arbeitet, stellt sich Autor Clemens Böckmann anschließend den Fragen der Schüler und Lehrkräfte.

Moderiert wird das Gespräch von Erik Gebbert von der Crespo-Stiftung. Dabei wird neben den Fragen zum Text ebenso thematisiert, was es bedeutet, kunstschaffend zu sein. Man müsse kontinuierlich gucken, wie Geld reinkomme, berichtet der Autor. Künstler Dawid Liftinger fügt hinzu: „Man muss darauf vertrauen, dass das, was man macht, gut genug ist.“ Er sei immer wieder überrascht, dass es doch klappe.

Lehrerin Karin Balkenhol, die gemeinsam mit Lehrer Martin Nehrig für die Organisation an der Schule zuständig war, empfindet dieses Thema als besonders bereichernd für die Schüler: „Das war wirklich toll, dass Clemens und Dawid so nah über die künstlerische Arbeit gesprochen haben.“ Die Verantwortung der Künstler sei dabei deutlich geworden. Auch Eric Gebbert bestätigt: „Das Abstrakte wird dadurch in die eigene Mitte geholt.“ So werde Kunst anfassbar und passiere nicht nur weit weg.

Das fliegende Künstlerzimmer für Dawid Liftinger war von der Crespo-Stiftung in Kooperation mit dem Hessischen Kultusministerium und dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst aufgestellt worden (wir berichteten). Die Idee dahinter ist es, Kunst den Schülern nahezubringen und diese greifbar zu machen.

Nun habe die Stiftung die Idee gehabt, Literatur und Kunst zusammenzudenken und dadurch „Künstler und Autor zusammenzubringen“, so Erik Gebbert. Die Stiftung sehe die Schule als optimalen Ort, um dies zu veranstalten. Auf diese Weise erreiche man eine Vielzahl an jungen Personen, sagt der Moderator.

Dass es bei den Schülern ankommt, zeigt sich, als Clemens Böckmann beginnt, seinen Text vorzulesen: 100 Schüler verstummen und lauschen.

Quellenangabe: Wolfhager Allgemeine vom 15.03.2024, Seite 5

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